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A-3.3 Hydraulische Zustandsklassifizierung
Die hydraulische Zustandsklassifizierung basiert auf einem Vergleich der erforderlichen und der vorhandenen Leistungsfähigkeit eines Kanalnetzes.
Grundsätze
Konkret erfolgt die Berechnung durch eine statistische Betrachtung des Unterschiedes zwischen der erforderlichen Häufigkeit nerf (gem. Tab. A-4 - 4, Tab. A-4 - 5, Tab. A-4 - 6) und der vorhandenen Häufigkeit nvorh eines maßgebenden hydraulischen Zustandes wie z.B. Überstau oder Überflutung und dessen Auswirkung auf die Sanierungsdringlichkeit. Leitgedanke der Klassifizierung ist, bei nicht ausreichender hydraulischer Leistungsfähigkeit den Sanierungsbedarf als besonders dringlich zu klassifizieren, wenn die vorhandene Häufigkeit deutlich größer als die erforderliche Häufigkeit ist. Die Klassifizierung erfolgt auf Grundlage einer Risikoabschätzung zum Auftreten eines hydraulisch relevanten Niederschlagsereignisses für den Zeitraum der Zustandserfassung bis zur Durchführung der Sanierung. Einzelheiten zur Herleitung des Klassifizierungsverfahrens sind in den Internetseiten der BFR Abwasser im Bereich Downloads enthalten.
Zustandsklassen Hydraulik
Die Klassifizierung erfolgt unabhängig von der Art des Berechnungsverfahrens durch eine schacht- und haltungsweise Einordnung in sechs Zustandsklassen.
Tab. A-3 - 101 Zustandsklassen Hydraulik
Klasse
Sanierungspriorität
0
Kein Sanierungsbedarf
1
Sehr langfristiger Sanierungsbedarf
2
Langfristiger Sanierungsbedarf
3
Mittelfristiger Sanierungsbedarf
4
Kurzfristiger Sanierungsbedarf
5
Sofortiger Sanierungsbedarf
Systemzahl Hydraulik
Durch haltungslängenbezogene Mittelung der hydraulischen Zustandsklassen ergibt sich die Systemzahl Hydraulik als Maß für die hydraulische Leistungsfähigkeit des gesamten Kanalnetzes. Mit der hydraulischen Zustandsklassifizierung können somit Aussagen über die hydraulische Leistungsfähigkeit bestehender Kanalnetze getroffen werden. Zugleich wird die Dringlichkeit von hydraulisch bedingtem Sanierungsbedarf quantifiziert.
Die hydraulische Zustandsklassifizierung kann jedoch nur sehr eingeschränkt zur Erkundung zu sanierender Haltungen verwendet werden. Hierfür ist eine Analyse des hydraulischen Systemverhaltens auf Grundlage maßgebender Belastungszustände erforderlich. Die hydraulische Zustandsklassifizierung dient somit auch nicht der Dimensionierung einzelner Haltungen. Hierfür sind die einschlägigen Normen (DIN EN 752) und Regelwerke (DWA-A 118) zu beachten. Weitere Hinweise, insbesondere auch zur Festlegung der hydraulischen Berechnungsart, sind dem Anh. A-4 zu entnehmen.