Durch die Versickerung wird das Niederschlagswasser gezielt über technische Versickerungsanlagen
in den Boden und das Grundwasser eingeleitet. Es sind folgende Versickerungsverfahren
zu unterscheiden:
Flächenversickerung
Muldenversickerung
Rohr- und Rigolenversickerung
Schachtversickerung
Mulden-Rigolen-Versickerung (ohne und mit Ableitung)
Beckenversickerung
Die Auswahl des Versickerungsverfahrens ist abhängig von
der stofflichen Belastung des Niederschlagswassers und dessen Behandlungsdürftigkeit
nach Anhang A-5.4.1 und Abb. A-5 - 2 (qualitativer Aspekt) sowie
dem Verhältnis von angeschlossener undurchlässiger Fläche (Au) zu Versickerungsfläche (As) und dem Durchlässigkeitsbeiwert (kf-Wert) des Bodens (quantitativer Aspekt).
Voraussetzungen für die Versickerung von Niederschlagswasser sind eine ausreichende
Durchlässigkeit des Untergrundes und Freiflächenverfügbarkeit (vgl. Anhang A-5.7.2.2). Je geringer die Durchlässigkeit desto mehr muss die eingeschränkte Versickerungsrate
durch eine größere Versickerungsfläche oder durch eine verstärkte Zwischenspeicherung
des Niederschlagsabflusses kompensiert werden. Unterschreitet die Durchlässigkeit
kf-Werte von 1 x·10-6 m/s, wird die Versickerung in den Untergrund so gering, dass eine
zusätzliche Ableitung erforderlich ist. Die Zusammenhänge zwischen der Flächenverfügbarkeit
und Durchlässigkeit und deren Einfluss auf die Auswahl des Versickerungsverfahrens
sind in Abb. A-5 - 3 dargestellt.
Abb. A-5 - 3 Quantitative Randbedingungen für die Auswahl von Versickerungsverfahren [DWA-A 138]