1.
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Das Potenzial der Niederschlagswasserversickerung in den Liegenschaften wird durch
eine Ersteinschätzung bewertet (A-5.7.3.1).
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2.
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Bei der Planung von Bau- und Sanierungsmaßnahmen sind die Möglichkeiten der Niederschlagswasserversickerung
durch eine Konzeptentwicklung zu konkretisieren (A-5.7.3.2).
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3.
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Kriterium
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Anforderung / Quelle
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erforderliche Aussagen im Rahmen der Ersteinschätzung
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Aufgabe, Veranlassung
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Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushalts, hydraulische Sanierung, Einsparung
von Regenwassergebühren
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z.B. Erfordernis von
- Regenwasserbehandlung - Neubaumaßnahme - Sanierungsmaßnahme |
Hydraulische Leitfähigkeit
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Abschätzung anhand von Bodenansprache ist i.d.R. für die Ersteinschätzung ausreichend;
Bodenkarten; Baugrunduntersuchungen
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Anforderungen an erforderliche Versickerungsanlage
- ohne Speicherung - mit Speicherung - mit Speicherung und Ableitung |
Grundwasserstände
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maximale/mittlere Flurabstände; Ortskenntnisse, Planunterlagen
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Hinweise auf kritische Bereiche
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Wasserschutzzonen
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Dokumentation; Wasser- und Umweltbehörden
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Räumliche Zuordnung
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Sonstige Schutzgebiete
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Dokumentation, Wasser- und Umweltbehörden
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Ausschluss oder Berücksichtigung
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Vorflut
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Dokumentation, Lageplan
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ggf. Einleitungsmöglichkeit; Leistungsfähigkeit
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Altlasten
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Dokumentation, Nutzungen
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Ausgrenzung für Versickerung
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Topographie
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Höhenplan, Grundkarte
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Kritische Bereiche feststellen
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Gebietsnutzung
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Typisierung der Herkunftsflächen gem. Lageplan
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Freiflächenverfügbarkeit; Abkopplungspotenzial
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Erlaubnis
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Prüfung länderspezifischer Regelungen zur Erlaubnisfreiheit der Versickerung, sonst
Abstimmung mit Abwasserbeseitigungspflichtigen und ggf. Untere Wasserbehörde.
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Genehmigungspraxis und besondere Anforderungen an Versickerungsanlagen
(Art, Berechnungsmethoden)
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![]() |
Gewässerbelastbarkeit G
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Punkte
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Grundwasser außerhalb von Trinkwassergewinnungsgebieten
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10
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Karstgebiete ohne Verbindung zu Trinkwassergewinnungsgebieten
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8
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Wasserschutzzone III B
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≤81
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Wasserschutzzone III A
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≤5
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Wasserschutzzone II oder Karstgebiete
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≤3
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Wasserschutzzone I
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0
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Einfluss aus der Luft
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Punkte
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Abgelegenes Depot
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1
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Liegenschaften im ländlichen Bereich
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2
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Liegenschaften im städtischen Bereich, im Nahbereich von Gewerbe- und Industriegebieten
mit Abluft- und Staubemission
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4
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Liegenschaften im Nahbereich von Gewerbe und Industrie mit besonders starken Emissionen
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8
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Flächenbelastung F
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Punkte
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Gründächer
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5
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Dachflächen (außer metallgedeckte Dächer)
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8
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Rad- und Gehwege
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12
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Hofflächen, Exerzier- und Antreteplätze ohne starke Verschmutzung
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12
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Parkplätze im Unterkunftsbereich
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19
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Parkplätze und Verkehrsflächen für Kleinfahrzeuge im techn. Bereich
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27
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Hofflächen, Exerzier- und Antreteplätze mit erhöhter Verschmutzung
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27
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Metallgedeckte Dächer (zink-, kupfer-, bleihaltig)
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35
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Lkw- und Panzerstellplätze
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45
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Lkw- und Panzerzufahrten im technischen Bereich
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45
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Lagerplätze im Werkstattbereich;
nicht überdachte Waschplätze für Fahrzeuge; nicht überdachte Tankstellen |
45
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Durchgangswerte D
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Flächenbelastung Au : As
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|||
Eigenschaften der Versickerungsanlagen
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a
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b
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c
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d
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Versickerung durch 30 cm bewachsenen Boden
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Versickerung durch 20 cm bewachsenen Boden
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Versickerung durch 10 cm bewachsenen Boden
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0,45
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0,60
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0,80
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Bodenpassage unter Mulden, Rigolen, Schächten o.ä. durch flächenhaft durchgehende
Deckschichten von mindestens
- 3 m Mächtigkeit bei einer Durchlässigkeit kf von 10-4 bis 10-6 m/s (Feinsand, schluffiger Sand, sandiger Schluff)
- 5 m Mächtigkeit bei einer Durchlässigkeit kf von 10-3 bis 10-4 m/s (sandiger Kies, Grobsand, Mittelsand) |
0,35
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0,45
|
0,60
|
0,80
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Flächenversickerung über durchlässige Beläge auf einem mindestens 30 cm dicken frostsicheren
Oberbau wie z.B.
- Pflaster mit nicht bewachsenen, durchlässigen Fugen
- poröse Deckbeläge (z.B. Dränbetonsteine - mit Brechsand gefüllte Gittersteine oder -waben |
0,80
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1,00
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||
Flächenversickerung ohne Berücksichtigung weiterer Bodenpassagen durch
- geringere Deckschichten als oben genannt
- Rigolen, Versickerungsschächte, Schotterpackungen o.ä. |
1,00
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a: ≤ 5
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in der Regel breitflächige Versickerung
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b: > 5 bis ≤ 15
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in der Regel dezentrale Flächen- und Muldenversickerung
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c: > 15 bis ≤ 50
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in der Regel zentrale Mulden- und Beckenversickerung
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d: > 50
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in der Regel dezentrale und zentrale Schachtversickerung
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Punkteermittlung auf Grundlage der Tabelle 5 6 bis Tabelle 5 9:
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Gewässerbelastbarkeit
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G = 10
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Einfluss aus der Luft
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L = 2
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Flächenbelastung
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Dach
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F = 8
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Gehweg
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F = 12
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Parkplatz
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F = 19
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Durchgangswert (für Au : As < 15
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D = 0,35
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Berechnung:
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Abflussbelastung B = Σ fi (Li + Fi)
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|||
Dach
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300/600 × (2 + 8)
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= 5
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Gehweg
Parkplatz
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150/600 × (2 + 12)
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= 3,5
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150/600 × (2 + 19) =
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= 5,25
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B = 13,75
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Emissionswert E = B × D E = 13,75 × 0,35 = 4,81
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