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A-2.3.9 Leitungsverlaufsmessung mit Sensortechnik
Stehen keine vollständigen Geometriedaten für Haltungen und Leitungen aus baubegleitender Vermessung am offenen Graben zur Verfügung (gekrümmte Kanten mit Knickpunkten), wird empfohlen, eine optische Inspektion mit einem Kamerasystem durchzuführen, das den Leitungsverlauf mit Sensortechnik erfasst. Das Ergebnis des Leitungsverlaufs beinhaltet neben den Lagekoordinaten auch die Höhe für jeden Knickpunkt (bezogen auf das gültige Höhenbezugssystem der Liegenschaft).
Zur Sicherstellung der erforderlichen Genauigkeit ist jede Leitungsverlaufsmessung an vermessungstechnisch erfasste xyz-Koordinaten der Abwasserknoten anzupassen.
Nachfolgende vermessene Knoten und deren Geometriedaten sind als Vermessungsreferenz für die Kalibrierung der Verlaufsmessung zu verwenden:
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Schächte:
Lagekoordinaten und Höhen der Rohranschlusspunkte der zu- und ablaufenden Haltungen bzw. Leitungen
Falls keine Rohranschlusspunkte vorliegen und kein Aufsprung bzw. Absturz im Schacht vorhanden ist, kann der vermessene Schachtmittelpunkt mit xyz‑Koordinaten als Referenz verwendet werden.
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Bauwerke:
Lagekoordinaten und Höhe der Rohranschlusspunkte der zu- und ablaufenden Haltungen bzw. Leitungen.
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Anschlusspunkte:
Lagekoordinate und Sohlhöhe der Entwässerungsgegenstände.
Die vermessenen Lagekoordinaten und Höhen der Objekte dürfen während der Verlaufsmessung nicht verändert werden.
Korrekturhinweise
Ergibt sich aufgrund der Leitungsverlaufsmessung von Anschlussleitungen eine von der Vermessung abweichende Position des Anfangsknotens, so ist der Leitungsverlauf der Anschlussleitung so anzupassen, dass die vermessenen Lagekoordinaten und Sohlhöhen des Anfangsknotens gleichbleiben.
Topologieregel
Die Topologieregel ist während der Leitungsverlaufsmessung einzuhalten (siehe Anhang A-1.2.4 Geometrie und Topologie von Knoten und Kanten (Beispiel)). Insbesondere ist bei Anschlussleitungen, die über einen Abzweig/Stutzen in eine Haltung entwässern, die Geometrie vom AN gemäß Abbildung „A-1 - 14 Geometrie und Topologie von Knoten und Kanten (Beispiel)“ zu dokumentieren.
Datenübergabe/Dokumentation
Der AG oder die Bauüberwachung stellt dem AN vor Inspektionsbeginn die Stammdaten im ISYBAU-Austauschformat Abwasser (XML) digital zur Verfügung. Zusätzlich ist der Basisbestand der Liegenschaft (u.a. Gebäude, Straßen, Wege, Freiflächen) digital an den AN zu übergeben (z.B. im Format dxf). Nach Abschluss der optischen Inspektion mit Leitungsverlaufsmessung übergibt der AN die Stamm- und Zustandsdaten gemeinsam in einer Datei im ISYBAU-Austauschformat Abwasser (XML) digital an den AG bzw. die Bauüberwachung. Die ISYBAU XML-Daten des AN können u.a. folgende
Zusatzinformationen enthalten:
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Aktualisierte Geometrie des Leitungsverlaufs bereits vorhandener abwassertechnischer Anlagen (Kanten) aus der Leitungsverlaufsmessung mit Knickpunkten (Punktattribut Abwasser "LHP)
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Beispiel: gekrümmter Verlauf von Haltungen
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Neue abwassertechnische Anlage (Kante) inkl. Geometrie mit Knickpunkten und Verknüpfung der vermessenen Anfangsknoten und Endknoten
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Beispiel: vermessener Straßenablauf ist über eine Anschlussleitung an einen vermessenen Schacht angeschlossen
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Neue abwassertechnische Anlage (Kante) inkl. Geometrie mit Knickpunkten und Verknüpfung von vermessen Anfangsknoten und neu generierten Endknoten
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Beispiel: vermessener Gebäudeanschluss entwässert als Anschlussleitung über einen Abzweig /Stutzen in eine Haltung. Der Abzweig/Stutzen wird als topologischer Knoten (Anschlusspunkt AP) aus der Stationierung der Haltung generiert
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Neue abwassertechnische Anlage (Kante) inkl. Geometrie mit Knickpunkten und Verknüpfung von neu generierten Anfangsknoten und Endknoten
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Beispiel: der Anfangsknoten einer Anschlussleitung ist verdeckelt. Der Endknoten ist der Abzweig/Stutzen einer übergeordneten Haltung. Die Leitungsverlaufsmessung generiert die Lage und Sohlhöhe des verdeckelten Knotens (Anschlusspunkt RV), den topologischen Knoten des Abzweigs/Stutzen (Anschlusspunkt AP) aus der Stationierung der Haltung sowie die Anschlussleitung inkl. Geometrie mit Knickpunkten (falls vorhanden)
Ergänzend zur Datenübergabe mit dem ISYBAU-Austauschformat Abwasser (XML) ist der Leitungsverlauf auch in Form eines digitalen Bestandslageplans zu übergeben (z.B. im Format dxf).
Eine Prüfung der Daten ist insbesondere an den ersten Einsatztagen zu empfehlen (siehe auch A-2.6 Bauüberwachung).
Abrechnungsgrundlage optische Inspektion
Die Abrechnungsgrundlage für die Inspektionsleistungen ist die tatsächlich untersuchte Rohrlänge. Die Dokumentation der Leitungsverlaufsmessung in Form des ISYBAU-Austauschformats Abwasser (XML) wird nach Anzahl Haltungen/Leitungen oder nach der tatsächlich untersuchten Rohrlänge abgerechnet.